Dies ist der dritte Teil eines dreiteiligen Artikels. Klick hier, um den ersten Teil, Agape, zu lesen, und hier für den zweiten Teil über Caritas.
Bleibt uns also nur noch der Eros. Die erotische, sexuelle Liebe. Jetzt wird’s wirklich spannend, denn an dieser Stelle folgt eine kleine Rechenaufgabe. Überschlage die Anzahl deiner Sexualpartner, geteilt durch die Anzahl der Lebensjahre in denen du sexuell aktiv warst, wiederum geteilt durch 12 Monate eines Jahres. Wie viele Sexualpartner hast du also im Schnitt pro Monat gehabt? Vermutlich könnte ich an dieser Stelle schon aufhören, denn vermutlich dämmert es bereits jedem worauf ich hinaus will.
Ein paar kurze Worte werde ich dennoch dazu verlieren: Um es mit Barthes zu sagen liebte ich mit zirka 6 pro Monat mehr die Liebe selbst das das Objekt der Liebe. Liebe um der Liebe Willen. Mein Herz oder Hirn, wo auch immer ein jeder die Liebe verorten mag, wären damit ganz schön beschäftigt gewesen. Das wäre wohl kaum noch ein Gefühlsorkan, als nicht vielmehr Wildwasserrafting durch die Gewässer von Serotonin, Oxytocin und was die Hormonapotheke sonst noch so zu bieten hat.
Das ist nun die Stelle wo ich tatsächlich aufhöre weiter zu schreiben und eher abschließend ein paar Worte dazu sagen möchte. Ich liebe die Liebe und vermutlich stimmt nichts von dem was oben steht. Als ich zum Jahreswechsel hin meinen Freund fragte, ob er sich eigentlich eine Zukunft mit mir vorstellen könne, antwortete er schlicht: „Na klar Baby, du bringst Freude in mein Leben!“ . Man möchte meinen, dass nun der Moment gewesen der einen zum Zyniker macht. Aber man verwechsel bitte nicht Zynismus mit schlichter Ratio. Das Wort „Freude“ wird doch maßgeblich unterschätzt. Der Grund für meine Annahme Liebe sei profan geworden liegt hier wie der Teufel im Detail. Nicht nur viele Sexualpartner können ein Leben durchwandern, sondern vermutlich hat man auch schon gegenüber diversen Menschen seine Liebe bekundet. Es manchmal vielleicht später sogar bereut. Jetzt mag man sich geneigt fühlen gleiches auch über die Freude zu sagen, aber Hand aufs Herz: Man hat viel Spaß mit Freunden und Co. Das ist sicherlich unbestreitbar, aber wie oft sagt man schon jemandem das er einem Freude ins Leben bringt.
Die drei magischen Worte der Liebe können mit Sicherheit großes bewirken. Ich kann es nicht wissen, ich habe sie nie gehört.
Schreibe einen Kommentar